Basilikum hat seine Wurzel in dem griechischen Wort „Basileus“, was so viel wie König bedeutet und somit den außergewöhnlich hohen Rang dieser Pflanze beschreibt, den sie innerhalb der alten mediterranen Zivilisationen inne hatte. In der Tat ist Basilikum eines der königlichen ätherischen Öle, mit seiner kräftigenden Eigenschaft für Geist und Herz und seiner abwehrstärkenden Wirkung im Zusammenhang von Infektions-Krankheiten.
Diese Pflanze, zugehörig zur Familie der Minz-Gewächse und ursprünglich beheimatet in Indien und anderen subtropischen Regionen Asiens, wächst als niedriger Busch mit zarten hellgrünen, duftenden Blättern und weiß- bis rosafarbenen Blüten. Basilikum wird schon seit über 5000 Jahren kultiviert und gedeiht überall auf der Welt in Regionen mit stabilem und warmem Klima. Dort entfaltet das ganzjährige Gewächs die Strahlkraft seines süß-scharfen Aromas.
Basilikum, mit seinem anis-ähnlichen Duft, kommt in mindestens zwölf Pflanzen-Typen vor, die unterschiedlichen Böden und Landschaften entstammen und den Erfordernissen der traditionellen Küche und der Medizin dienen. Am verbreitetsten ist das süße Basilikum. Zu anderen bekannten Typen zählt das Zimt-Basilikum, das Thai-Basilikum, das Lemon-Basilikum, das Heilige Basilikum (Tulsi) und das rubinrote Basilikum.
Gewinnung des Ätherisches Öl
Das ätherische Öl wird per Dampf-Destillation aus dem voll erblühten Gewächs gewonnen. Es ist von leicht gelblicher Farbe. Seine Chemo-Bestandteile umfassen a-Pinen, Myrcen, Limonen, Cisocimen, Campher, Linalol, Methyl, Chavicol, y-Terpineol, Citronellol, Geraniol, Methyl Cinnamat und Eugenol, abhängig vom jeweils pflanzenspezifischen Chemo-Typ.
Mit seiner frischen und unwiderstehlichen Geschmacksnote wird Basilikum sofort mit mediterranen Rezepten der italienischen Küche in Zusammenhang gebracht. Es behauptet sich aber gleichzeitig als außergewöhnliche Heilpflanze.
Traditionelles Heilen mit Basilikum
Unter Berufung auf eine uralte und gut bezeugte Tradition rechnet man dem Basilikum eine stattliche Anzahl von heilerischen Wirkungen zu: es besticht durch seine reinigenden und energetisierenden Eigenschaften, hilft bei Fieber, Erkältung, Grippe und Erkrankungen der Atemwege. Gleichzeitig verstärkt es die körperliche Widerstandskraft gegen eine ganze Zahl verschiedener Arten von Mikroben, wie Parasiten und Bakterien. Weit verbreitet ist seine Anwendung in Salben bei Stoffwechselstörungen der Haut, nicht weniger als Bestandteil in Badeseifen und Shampoos zur Förderung von Haar-Wachstum.
In Sachen Verdauung kann man auf Basilikum setzen, da es die Resorptionskraft der inneren Organe unterstützt und bei der Behandlung von Beschwerden wie z. B. Magenverstimmungen und -krämpfen, Blähungen sowie Verstopfungen wirkt, indem es die Sekretion der Verdauungsenzyme anregt. Seine krampflösenden Eigenschaften beweist es bei Menstruationskrämpfen und Herzbeschwerden. Bewährt hat es sich auch als wirksamer Schutz gegen Insektenstiche.
Basilikum wurde zahlreichen wissenschaftlichen Tests unterzogen, um seine entgiftenden, blutreinigenden, Blutzucker senkenden, milchfördernden und im Falle von Krebs Zellwachstum hemmenden Eigenschaften zu überprüfen.
Dank seiner belebenden und entspannenden Eigenschaften stärkt es das Nerven-System und ist ein Mittel bei Stress und Angst. Es energetisiert im Falle von nervösem Kopfschmerz, Migräne, Vergesslichkeit, Schlafstörung und Depression.
Alte Wurzeln
Auf spiritueller Ebene wird Basilikum immer wieder mit Hingabe und göttlichem Schutz in Verbindung gebracht. Gemäß dem Ayurveda stärkt es die Verbindung zwischen Kopf und Herz. Es ist Krishna geweiht, dem Gott der Liebe und des Mitgefühls.
Seine ausgleichenden und stärkenden Eigenschaften für das Nerven-System begünstigen die Anwendung von Basilikum, wenn es darum geht, die Geist-Körper-Verbindung zu verbessern, die spirituelle Ebene anzuheben und die Intuition zu fördern.
Die „Unvergleichliche“ oder „Königin der Kräuter“, wie man die Tulsi-Pflanze in Indien auch nennt, hat nicht nur eine ungeheuer wichtige Funktion, wenn es um rituelle Opfer geht, sondern auch innerhalb des traditionellen indischen Alltaglebens. Dank seiner besonderen biologischen Bestandteile strahlt Tulsi den Segen Krishnas aus und wurde deshalb schon immer sowohl an Adelshöfen als auch in der häuslichen Umgebung angebaut. Dabei diente es nicht nur der Abwehr von Unheil, sondern auch dem Schutz vor Krankheiten, die von allen möglichen Insekten ausgehen.
Verwendung im Ayur-Veda
Im Hinblick auf die indische Heiltradition des Ayur-Veda erleichtert das heilige Basilikum als ärztlicher Helfer bestimmte Beschwerden, die mit dem Ungleichgewicht des Vata- und Kapha-Doshas einhergehen, mit spezieller Betonung des Nerven-, Atmungs- und Verdauungs-Systems.
Indem die Pflanze gewisse Hyper-Aktivitäten unserer psychosomatischen Disposition reduziert, kann sie das Gleichgewicht unterschiedlicher Ebenen unserer menschlichen Natur wieder herstellen.
Mit Blick auf derartig viele Vorteile, seine überlieferte Stellung im Rahmen religiöser Verehrung sowie seine beruhigenden Eigenschaften, lässt sich sagen: Basilikum steht da als ein „Krieger-König in der Gangart des Friedens“.
Erfahrung mit „heiligem“ Basilikum und anderen ätherischen Ölen
„Unser befreundeter Bauer Guy, der in unserem Zentrum für Aroma-Therapie in der französischen Hoch-Provence oft beim destillieren hilft, ging einmal nicht ans Telefon. Nach öfterem Probieren bekamen wir ihn schließlich an den Apparat und waren schockiert, seine für ihn ungewöhnlich schwache Stimme zu hören. Er teilte uns mit, dass er seit Tagen mit einer ernsten Gastro-Enteritis im Bett liege, verbunden mit erheblichem Durchfall als Symptom. Er hatte aufgehört zu essen.
Wir schnappten uns 5-6 Flaschen aus unserem Labor und machten uns sofort auf den Weg zu ihm, eine Autostunde entfernt. In der Tat war er nicht gut in Form – so schwach hatten wir ihn noch nie gesehen. Er war 77 – und in diesem Moment schaute er aus, als wäre er dem Tode näher als dem Leben. Ich bat ihn um ein kleines Gefäß Honig und mischte die ätherischen Öle Thymian (Thymol-Typ), Berg-Salbei, Zimtrinde, heiliges Basilikum, Estragon und Fenchel bei – etwa im Mischungsverhältnis von etwa 3 % Öle zu 100% Honig. Danach forderte ich ihn auf, seine Fingerspitze stündlich in das Gefäß zu tauchen und daran zu lecken.
Am nächsten Morgen rief er uns mit einer viel kräftigeren Stimme an und sagte: ‚Was ich heute als erstes getan habe, war zum Kühlschrank zu gehen und mir ein Frühstück zu machen. Der Hunger hat sich wieder eingestellt.‘ Nach ein paar Tagen war er wieder völlig hergestellt.“
Bilder: meg, ????, Flickr